Mutter und Kind sitzen gemeinsam auf dem Kinderzimmerboden und spielen.

Nachhaltige Erstausstattung

So stattest Du Dein Baby umweltbewusst aus

Nachhaltigkeit mit dem oft stressigen Familienalltag verbinden – geht das? Es geht und oft ist es gar nicht so schwer, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen. Wie das von Anfang an funktioniert und wie eine nachhaltige Baby-Erstausstattung aussehen kann, verrät LILLYDOO Mama Sarah.

Sarah, ihr Mann Tim und die beiden Kinder Mia (6) und Lio (1,5) leben gemeinsam in der Nähe von Münster. Auf ihrem Instagram-Kanal @sarah_andtwo teilt die Fotografin Inspirationen und Einblicke in ihr Familienleben mit Schul- und Kleinkind.

Sarahs Basics für die Erstausstattung

Warum ist Dir eine nachhaltige Ausstattung für Deine
Kinder wichtig? Und worauf achtest du dabei besonders?

Bei allem, was ich für die Kinder kaufe, achte ich zuerst auf die Materialien und die Herstellung. Mir sind natürliche und nachwachsende Rohstoffe wichtig, ebenso die Herstellung und Produktion. Ich finde es erschreckend, dass einige Kleidungsstücke bereits mehrfach um die Erde geschickt wurden, bevor sie bei uns Endverbrauchern ankommen. Und zuletzt ist mir die Langlebigkeit sehr wichtig, ich achte auf natürliche Materialien und hochwertige Verarbeitung, sodass wir vieles nur einmalig anschaffen müssen und es im Idealfall später weitergeben können.

Am nachhaltigsten ist es, so wenig wie möglich zu konsumieren und von Anfang an nur das Notwendige anzuschaffen. Was gehört für Dich auf jeden Fall zur Erstausstattung?

Alles das mit den Kindern mitwächst, ist Gold wert! Es gibt viele tolle Produkte wie Bodys oder auch Möbel, die mitwachsen und so länger verwendbar sind. Unsere Kinderbetten halten so zum Beispiel einige Jahre, von der Geburt bis zum Kindergartenalter. Für mich persönlich sind eine Kinderdecke aus Merinowolle und gute Basics aus Baumwolle, Wolle und Seide unverzichtbar gewesen. Diese Stücke lassen sich unabhängig von Jahreszeit und Temperatur tragen und sind so das ganze Jahr in Gebrauch.

Umweltschonend shoppen

Und worauf kann man Deiner Meinung getrost
verzichten?

Auf zu viel Kleidung und unnötig viel Spielzeug. Natürlich
möchten jede Mama und jeder Papa, dass es den Kleinen an nichts fehlt. Doch oft endet es damit, dass wir viel zu viel kaufen, das rückblickend nicht benötigt wurde. Das ist uns besonders bei unserem ersten Kind passiert. Doch besonders Babys brauchen zu Beginn vor allem ihre Eltern und viel Liebe, da ist
der zehnte Pullover ganz unwichtig.

Welche nachhaltigen Shopping-Tipps hast Du?

Mein Tipp ist, auch mal nach gebrauchten Kleidungsstücken
zu schauen oder von Freundinnen/Freunden zu leihen. Es gibt außerdem viele Angebote, Kinderartikel von der Kleidung bis hin zum Kinderwagen zu leihen. Darf es doch etwas Neues sein, schaue ich gerne bei kleinen, inhabergeführten Shops links und rechts abseits der großen Shoppingangebote.

Wo hast Du Deine Informationen zur Nachhaltigkeit
mit Baby gesammelt?

Ich habe mich mit den verschiedenen Aspekten von Nachhaltigkeit beschäftigt, indem ich viele Magazine und Artikel dazu gelesen habe. Mein Mann liest außerdem gerne Testberichte, bevor wir etwas Neues anschaffen. Ich glaube, in den letzten Jahren ist das Bewusstsein für nachhaltige Baby- und Kinderausstattung gewachsen, und wer sich damit
auseinandersetzen möchte, findet einige Angebote. Neben Magazinartikeln und den sozialen Medien vertraue ich besonders den Empfehlungen anderer Eltern.

Für mich ist Nachhaltigkeit eine Lebenseinstellung. Auch wir haben da noch viel Potential zur Verbesserung, aber jeder kleine Schritt, den man geht, ist einer in die richtige Richtung.





Was würdest Du Eltern raten, die Bedenken wegen
der Kosten haben?

Mein Tipp, um zu sparen lautet, entgegen der Saison einzukaufen. Zudem finde ich Secondhand einzukaufen oder Leihangebote immer eine nachhaltige und zugleich kostengünstige Option. Es gibt eine Vielzahl an Angeboten, einige Konzepte kombinieren auch nachhaltige Neuware und Secondhandartikel.

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Und noch ein Tipp von LILLYDOO: Kleidung mieten statt neu kaufen. Das Amsterdamer Modelabel Gray Label hat sich den bewussten Konsum von Kleidung und Nachhaltigkeit zur Herzensangelegenheit gemacht. Statt „Fast-Fashion“ kannst Du bei Gray Label RNTD Outfits aus hochwertigen Materialien aus biologischer Landwirtschaft für Dein Kind ganz einfach mieten – allesamt GOTS zertifiziert. Sobald die Größe nicht mehr passt, schickst Du die Kleidung zurück und kannst Dir neue aussuchen. Lass Dich von den Kollektionen in sanften Farben und mit einem minimalistischen, zeitlosen und bequemen Design inspirieren.

Nachhaltigkeitssiegel

Woran erkenne ich nachhaltige Babykleidung und Spielzeug? Gibt es bestimmte Siegel, die zur Orientierung dienen?

Bei Kleidung sind meines Erachtens die transparentesten Siegel das GOTS-Zeichen (Global Organic Textile Standard), das für einen ökologischen Anbau der Rohmaterialien und eine faire Produktion für Mensch und Natur steht, und OEKO-TEX®. MADE IN GREEN von OEKO-TEX® beispielsweise garantiert, dass die geprüften Textilien und Lederartikel auf Schadstoffe untersucht und unter nachhaltigen und sozial verträglichen Bedingungen
hergestellt wurden. Für Produkte aus Wolle dient das RWS-Siegel (Responsible Wool Standard), welches Textilien zertifiziert, die unter Einhaltung spezieller Tierschutz-Kriterien produziert wurden, als Orientierung.

Für Spielzeug ist es meiner Meinung nach etwas schwieriger. Ich persönlich kaufe hauptsächlich Holzspielzeug, wobei ich immer auf das FSC®-Zertifizierung achte. Dieses steht für Rohstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern und die
Vermeidung von umstrittenen Holzquellen. Ganz wichtig ist außerdem, bei Spielsachen darauf zu achten, dass sie frei von schädlichen Chemikalien wie BPA, Phthalaten oder PVC sind.

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Nachhaltig schenken

Auch Freunde und Familie wollen den werdenden Eltern häufig eine Freude machen und etwas zur Erstausstattung beisteuern. Was kannst Du denjenigen raten, die dabei Wert auf Nachhaltigkeit legen?

Den werdenden Eltern kann ich nur ans Herz legen,
Wunschlisten anzulegen oder sich Gutscheine zu wünschen. Wir haben das bei unseren beiden Kindern klar kommuniziert und viele sind sogar sehr dankbar darüber, denn so wissen sie, dass die Geschenke mit Sicherheit Freude bereiten. Einige stationäre Händler oder Onlineshops bieten die Möglichkeit, Wunschzettel im Geschäft oder virtuell zu hinterlegen. Mein Tipp an Schenkende lautet: Nachfragen, was noch benötigt wird oder ob es Wünsche gibt. So vermeidet man Fehlkäufe, unnötiges Umtauschen und Ratlosigkeit bei der Geschenkeauswahl.

Vielen Dank für Deine Tipps und persönlichen Empfehlungen, liebe Sarah! Gibt es sonst noch etwas, das du gerne zu dem Thema oder generell zum Thema Nachhaltigkeit und Baby sagen möchtest?

Weniger ist mehr! Natürlich gibt es unendlich viele zuckersüße Kleidungsstücke und wunderschönes Spielzeug. Doch vieles davon wird nach kurzer Zeit von den Kindern nicht mehr beachtet und endet in einer Kiste. Bedachtes Konsumieren ist der nachhaltigste Weg, so schonen wir nicht nur unseren Planeten, sondern auch unseren Geldbeutel.

Häufig gestellte Fragen

  • Beim Kauf neuer Produkte auf nachhaltige Materialien und Produktion achten

  • Auf Gebrauchtes oder Geliehenes zurückgreifen

  • Bewusst konsumieren: Weniger ist mehr und viel ist in der ersten Zeit nicht notwendig

  • Länger verwend- oder wandelbare Produkte kaufen

Bei Textilien geben das GOTS-Zeichen und OEKO-TEX® Aufschluss über nachhaltige Materialien und Herstellung der Produkte. Das RWS-Siegel zertifiziert Wolltextilien, die unter Einhaltung spezieller Tierschutz-Kriterien produziert wurden. Bei Holzspielzeug steht das FSC®-Zertifikat für Rohstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern und die Vermeidung von umstrittenen Holzquellen. Bei Spielsachen ist es außerdem empfehlenswert darauf zu achten, dass sie frei von schädlichen Chemikalien wie BPA, Phthalaten oder PVC sind.

Um Fehlkäufe und unnötiges Umtauschen zu vermeiden, lohnt es sich, konkret nachzufragen, was die werdenden Eltern noch benötigen und was sie sich wünschen. Alternativen sind Gutscheine oder spezifische Wunschlisten, die Mamas und Papas in vielen Geschäften oder Onlineshops hinterlegen können.

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